Die Sportart

Eishockey

Alles rund um die Sportart

Kurzbeschreibung

Eishockey ist ein schnelles, kampfbetontes Mannschaftsspiel auf einer Eisfläche, bei dem die Spieler auf Schlittschuhen versuchen, mit einem Schläger eine Hartgummischeibe ins gegnerische Tor zu schlagen. Es ist mit Feldhockey verwandt und wahrscheinlich von Bandy abgeleitet. Eishockey ist ein sehr raues, aktionsreiches Spiel. Es gilt als eine der schnellsten Mannschaftssportarten und wird auf einer Eisbahn (in der Regel auf Kunsteis) gespielt. Jede Mannschaft setzt gleichzeitig nicht mehr als sechs Spieler ein, in der Regel einen Mittelstürmer, zwei Stürmer, zwei Verteidiger und einen Torwart.
 

Geschichte

Vorläufer des Eishockeyspiels sind bei den nordamerikanischen Indianern belegt. Eishockey in der heutigen Form entstand im 19. Jahrhundert in Kanada. Das erste Eishockeyspiel wurde in Kingston Harbour (Ontario) im Jahr 1860 ausgetragen. Die Regeln wurden von Studenten der McGill Universität in Montreal (Quebec) 1879 aufgestellt. Ende der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts gab es in Kanada bereits mehrere Amateurvereine und -ligen. Das Spiel verbreitete sich über die USA nach Großbritannien und von dort auf den europäischen Kontinent. Das erste Eishockeyspiel in Europa fand 1894 in Paris statt, in Deutschland wurde das erste Match 1897 in Berlin ausgetragen. Eishockey wird heute in etwa 30 Ländern gespielt, hauptsächlich in Nordamerika, Skandinavien, Mittel- und Osteuropa. In Kanada ist es Nationalsport. 1920 wurde Eishockey erstmals in das Programm der Olympischen Winterspiele aufgenommen. Ebenfalls seit 1920 gibt es Weltmeisterschaften. Die erfolgreichsten Nationen waren Kanada, die UdSSR (bis 1992), die Tschechoslowakei (bis 1993), Schweden und die USA.

Die größte Profiliga der Welt ist die National Hockey League (NHL) in Nordamerika. Die NHL wurde im November 1917 in Montreal aus der 1909 gegründeten National Hockey Association gebildet. Zur NHL gehören zehn Mannschaften aus den USA und Kanada. Die Spieler kamen über Jahre hinweg fast ausschließlich aus Kanada. In den letzten Jahren kamen jedoch mehr Spieler aus Europa und den USA, obwohl die große Mehrheit immer noch aus Kanada stammt. Die Mannschaften spielen um den Stanley Cup, der von 1893 bis 1912 jährlich unter Amateuren und seit 1912 unter Profis ausgetragen wird. Der Cup wurde gestiftet von dem kanadischen Generalgouverneur, Sir Frederick Arthur, Baron Stanley von Preston. Seit dem 2. Weltkrieg gab es im Amateureishockey große Fortschritte. Die wichtigste kanadische Trophäe für Amateure ist der Allan Cup, der zum ersten Mal 1908 vergeben wurde.

Der internationale Dachverband ist die International Ice Hockey Federation (IIHF; gegründet 1908, Sitz in Wien), in Deutschland der Deutsche Eishockey-Bund (DEB). Deutsche Meisterschaften werden seit 1912 ausgetragen. Seit der Spielsaison 1994/95 gibt es nach nordamerikanischem Vorbild die 18 Mannschaften umfassende Deutsche Eishockey-Liga (DEL). Der deutsche Meister wird in Play-Off-Runden ermittelt, an denen die sechzehn besten Mannschaften der Vorschlussrunde teilnehmen. In dieser Liga gibt es keine Absteiger.

In Toronto im kanadischen Bundesstaat Ontario wurde 1961 zu Ehren besonders verdienter Spieler die so genannte "Hockey Hall of Fame" errichtet. Bis 1990 wurden dort 275 Spieler und Förderer des Sportes aufgenommen. Zu den geehrten Spielern der Eishockeygeschichte gehören Maurice Richard, ein hervorragender Stürmer der Montréal Canadiens, Gordie Howe, ein Stürmer, der hauptsächlich für die Detroit Red Wings spielte und den NHL-Rekord für die meisten Tore, Pässe und Punkte in einer Spielerlaufbahn setzte, Terry Sawchuk, ein Torhüter mit einem Rekord von 103 Spielen ohne Gegentor, der bei den Detroit Red Wings spielte, Wladislaw Tretjak, ein erstklassiger russischer Torwart und der erste Europäer, der (1989) in die "Hall of Fame" aufgenommen wurde, und Wayne Gretzky, der als Mittelstürmer bei den Edmonton Oilers und den Los Angeles Kings viele Rekorde als Torschütze aufgestellt hat.
 

Ausrüstung

Zum Spielgerät gehören Puck, Schläger und Ausrüstung. Der Schläger besteht aus Holz (üblicherweise aus Eschen- oder Ulmenholz) oder Metall. Der Schaft ist höchstens 1,35 Meter lang, die Schaufel ist höchstens 7,5 Zentimeter breit und 32 Zentimeter lang. Der Puck ist eine Scheibe aus Hartgummi. Er ist 2,54 Zentimeter dick, hat einen Durchmesser von 7,62 Zentimetern und wiegt zwischen 156 und 170 Gramm. Die Spieler tragen Schutzpolster unter der Kleidung und dicke Handschuhe. Das Tragen von Schutzhelmen ist für den Bereich des Deutschen Eishockeybundes vorgeschrieben. Der Torwart benutzt einen schwereren und größeren Schläger als die Feldspieler und trägt außerdem eine zusätzliche Schutzausrüstung einschließlich einer Gesichtsmaske. Eishockeyschlittschuhe unterscheiden sich von den Schlittschuhen, die beim Eiskunstlauf oder gar beim Eisschnelllauf verwendet werden. Die Kufe ist dünner und kürzer und hat am Ende nur eine Spitze. Die Stiefel sind niedriger und stärker gepolstert.
 

Regeln

Das Spiel beginnt mit dem Bully (Anspiel) im Mittelkreis. Dabei wirft der Schiedsrichter den Puck zwischen die gegnerischen Spieler, die sich gegenüberstehen und versuchen, den Puck einem Mitspieler zuzuspielen. Die Spieler versuchen, ein Kombinationsspiel aufzuziehen und Tore zu erzielen. Läuft ein Spieler in die Angriffszone, bevor der Puck die blaue Linie überschreitet, gilt dies als Abseits. Dieser Regelverstoß wird mit einem Einwurf (Bully) in der neutralen Zone geahndet. Wird der Puck von einem Punkt hinter der Mittellinie bis hinter die gegnerische Torlinie geschossen, gilt dies als unerlaubter Weitschuss und führt zu einem Bully in der Verteidigungszone des Verursachers. Die Spieler dürfen während des Spieles ausgewechselt werden.

Das Spiel ist in drei Spieldrittel von jeweils 20 Minuten reiner Spielzeit eingeteilt, die Pausen zwischen den Dritteln dauern 15 Minuten. Am Ende jeden Drittels tauschen die Mannschaften die Seiten. Nach den internationalen Regeln werden bei unentschiedenem Spielstand am Ende des letzten Drittels zehn Minuten nachgespielt. Dabei ist das Spiel mit dem ersten erzielten Tor sofort beendet (Sudden death). Steht es am Ende der Verlängerung immer noch unentschieden, wird bei Endrunden nationaler und internationaler Wettbewerbe der Sieger durch Penalty-Schießen ermittelt, bei Ligaspielen in der Vorrunde der DEL wird das Spiel unentschieden gewertet.

Zeitstrafen werden für Festhalten des Gegners, Beinstellen, Stockschlagen, hoher Stock, Check gegen die Bande usw. verhängt. Der Verursacher des Fouls muss bei einem kleineren Verstoß das Eis zwei Minuten und bei einer größeren Regelwidrigkeit fünf Minuten verlassen. Während einer Zeitstrafe darf eine Mannschaft den bestraften Spieler nicht ersetzen. Ausnahme ist die zehnminütige Disziplinarstrafe, die wegen unsportlichen Verhaltens verhängt wird. Zudem gibt es je nach Schwere des Vergehens so genannte Spieldauerdisziplinarstrafen und Matchstrafen. Keine Mannschaft kann durch Zeitstrafen mehr als zwei Spieler gleichzeitig verlieren. Durch Überzahlspiel kann die zahlenmäßig überlegene Mannschaft ein Powerplay aufbauen, indem sie die gegnerische Mannschaft in ihrem Drittel einschnürt. Das Spiel wird von zwei Schiedsrichtern geleitet, dazu kommen zwei Torrichter, zwei Zeitnehmer (einer für die Spielzeit und einer für die Strafzeiten) sowie ein Schriftführer.

 

Spielfeld

Das Spielfeld ist zwischen 56 und 61 Meter lang und zwischen 26 und 31 Meter breit (Norm Maß 30×60, die Ecken des Feldes sind abgerundet. Die Bahn wird von einer Bande begrenzt, die zwischen 1,15 und 1,22 Meter hoch ist. Die Tore sind 1,22 Meter hoch und 1,83 Meter breit und befinden sich mindestens 3,50 Meter und höchstens 4,50 Meter von der Bande entfernt. Vor dem Tor befindet sich der Torraum; er misst 1,80 auf 2,53 Meter. Zwei blaue Linien teilen das Spielfeld in drei gleich große Zonen. Eine rote Mittellinie trennt die beiden Spielfeldhälften. Die Zone, in der das Tor einer Mannschaft steht, wird als Verteidigungszone bezeichnet, die Zone in der Mitte ist die neutrale Zone, und die Zone mit dem Tor der gegnerischen Mannschaft nennt man Angriffszone. Auf dem Spielfeld befinden sich fünf Anspielkreise mit einem Radius von 4,5 Metern, einer in der Mitte des Feldes und jeweils zwei in den Verteidigerzonen.

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